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2018 - WETTBEWERB  VOLKSSCHULE UND KINDERGARTEN SCHEFFAU   /   Ankauf


gemeinsam mit Arch. DI Rupert Krallinger


Neuerrichtung einer Volksschule mit Kindergarten in der Gemeinde Scheffau

Städtebau:


Das Gebäudeensemble aus Volksschule, Kindergarten und Turnsaal wurde im Norden des Planungsgebietes situiert. Die Volksschule und der Kindergarten wurden dabei in einem 2- bis 3- geschossigen Baukörper vereint. Die Turnhalle im Norden ragt eingeschossig aus dem Gelände und ist durch eine Belichtungszone an den übrigen Baukörper angebunden. Die verkehrsmäßige Anbindung mit insgesamt 30 PKW-Stellplätzen wurde im Westen angeordnet. Sie dient auch als Erschließungsstraße für den geplanten Wohnbau im Norden. Die fußläufige Erschließung des Bildungsareals erfolgt von Süden. Hier wird eine Busbucht und auch eine Kiss & Ride Zone ausgebildet. Die beiden Bildungseinrichtungen besitzen jeweils einen eigenen Eingang und werden durch einen vorgelagerten niederen erdgeschossigen Bauteil für Fahrräder, Garten- und Spielgeräte zoniert.


Architektur:


Der zeilenförmige Hauptbaukörper der beiden Bildungseinrichtungen wurde durch seine Höhenstaffelung und seine Formensprache so gegliedert, dass beide Institutionen von außen klar ablesbar sind. Der Baukörper gliedert sich weiters durch eine im Erdgeschoss als Massivbau ausgebildete Sockelzone und die darüberliegenden Geschosse in Holzbauweise. Die Innenräume weisen schöne Blickbeziehungen in die umgebende alpine Landschaft auf.


Funktion:


Volksschule: Über einen gedeckten Vorbereich betritt man die Aula, an die der Garderobenbereich, die Bibliothek, der Raum für die Nachmittagsbetreuung und der Speisesaal im Kindergartenbereich direkt angeschlossen sind. In den darüberliegenden Bildungsgeschossen sind jeweils die Klassenräume angeordnet. Die differenzierten Gangbereiche wurden so ausgebildet, dass diese auch als Lernlandschaften dienen können. Den Gangbereichen und den Klassenzimmern sind kleine Loggien vorgelagert. Die überdeckte Terrasse im 2. Obergeschoss ermöglicht zudem eine Freiluftklasse. Von hier aus bietet sich ein herrlicher Blick in die umgebende alpine Landschaft und in das nahe Ortszentrum. Die Verwaltungseinheit der Lehrer befindet sich zentral im 1. Obergeschoss. Der Turnsaal wird einerseits schulintern über das Untergeschoss und extern über einen eigenen westseitigen Eingang erschlossen. Im Untergeschoss befinden sich auch dessen Nebenräume, wie Umkleiden, Sanitärbereiche und Geräteräume. Die teilweise überdeckte Pausenfläche ist im Süden dem Schulgelände vorgelagert.


Kindergarten und Kinderkrippe: Über einen gedeckten Vorbereich, der auch als Abstellmöglichkeit für Kinderwägen dient, betritt man den zentralen Bereich des Kindergartens. An diesem direkt anschließend wird der Speisesaal angeordnet, der außerhalb der Essenszeiten als Aufenthalts- oder Wartebereich genutzt werden kann. Die ü̈bereinanderliegenden Gruppenräume mit ihren Nebenräumen wie Garderobe, Abstellraum und Sanitäbereich sind im Osten angeordnet und weisen eine zweiseitige Belichtung und einen direkt zugänglichen Außenbereich auf. Die Krabblergruppe und die alterserweiterte Gruppe sind dabei im Obergeschoss angeordnet. Das Obergeschoss besitzt im Norden eine eigene Freitreppe zum Freispielbereich. Auch hier wurden die Gangbereiche großzügig und differenziert ausgebildet, um auch die Nutzung als Spiellandschaft zu ermöglichen. Durch die spezielle Lage des Baukörpers im Grundstück sind verschiedene Spielbereiche im Norden, Osten und Süden möglich.


Ökonomie:


Es wurde versucht, eine klare, kompakte und einfache Gebäudestruktur mit genügend Freiraum zu schaffen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen von Kindern und Lehrern zu entsprechen und ein aufgelockertes Ganzes zu bilden. Die haustechnischen Anforderungen sollten in einem zeitgemäßen, jedoch auch wirtschaftlich vertretbaren Maß zur Ausführung kommen.


Ökologie:


Die Ökologie soll sich in den verwendeten nachhaltigen und ressourcenschonenden Baustoffen und in einem optimierten Energie- und Wasserkonzept im Schulgebäude widerspiegeln. Die Verwendung von Holzbaustoffen als CO2 neutraler und natürlich nachwachsender Baustoff in den Obergeschossen schafft neben dem Massivbau ein hohes Maß an ökologischer Bauweise.


Konstruktion:


Die erdberührten Bereiche des UG, wie auch das EG, werden als Massivbau in Stahlbeton errichtet und dienen als Basis für den Holzbau der Obergeschosse in einer konstruktiven Holzbauweise mittels massiver KLH- Wand- bzw. Deckenelemente. Sämtliche Bauteile sind hochwärmegedämmt. Die Installationsbereiche werden mit einer baugleichen Vorsatzschale aus Dreischichtplatten verkleidet. Die Außenhaut wird in einer hinterlüfteten, vertikalen und rhythmisierenden Holzschalung in Weißtanne oder auch mittels Lärchenschindeln vorgeschlagen.


Energie-HT:


Die energetisch optimierte, wärmegedämmte und luftdichte Hülle schafft in erster Linie die Voraussetzung für einen geringen Energieverbrauch. Die Unterrichtsräume können mit einer dezentralen Quelllüftung mit Wärmerückgewinnung und CO2-gesteuert ausgestattet werden. Die Allgemeinräume, wie auch die Verkehrsflächen, könnten dabei über eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung im Kaskadenprinzip zeitgesteuert be- bzw. entlüftet werden. Die Dachfläche des Hauptbaukörpers eignet sich hervorragend für eine PV-, wie auch eine thermische Solaranlage mit einem Pufferspeicher. Eine sommerliche Überwärmung wird durch außenliegende Beschattungselemente vermieden. Die Nachtluftkühlung kann entweder über die Lüftungsanlage oder alternativ über motorgesteuerte Lüftungsklappen erfolgen.